„Der deutsche Fußball ist abgehängt“: DFB nur noch ein Schatten früherer Tage
Frankfurter Rundschau
Der DFB hat mit dem historischen Frauen-WM-Aus sein nächstes Debakel. Donata Hopfen legt den Finger in die Wunde, während Rudi Völler beruhigt.
München – Die Krise im deutschen Fußball spitzt sich weiter zu. Auch das letzte Aushängeschild des DFB, die Frauen-Nationalmannschaft, musste in Australien bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland eine historische Pleite hinnehmen. Die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg scheiterte zum ersten Mal in der WM-Geschichte in der Gruppenphase.
Nach dem Debakel der Männer 2018 in Russland und 2022 in Katar und dem Aus der U21 bei der EM in Rumänien und Georgien in der Gruppenphase kassierte der DFB seinen nächsten Nackenschlag.
Die frühere Liga-Chefin Donata Hopfen sieht im WM-Debakel der deutschen Fußballerinnen den Beweis für ein größeres Problem. „Der deutsche Fußball ist abgehängt und braucht dringend Veränderung – neue Ideen, Offenheit für moderne Impulse und Angänge. Und trotzdem ist das Gefühl, dass es weiter so gehen wird wie bisher“, schrieb die ehemalige Geschäftsführerin der Deutschen Fußball Liga im sozialen Netzwerk LinkedIn.
„Hoffentlich wachen die Verantwortlichen in Fußballdeutschland vor der EM 2024 im eigenen Land auf, sonst wird aus dem erhofften Sommermärchen ein Sommergrusel“, mahnte Hopfen in ihrem Beitrag mit Blick auf die kommende Männer-Europameisterschaft in Deutschland.
Auch der sportliche Leiter der Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, sieht deutlichen Optimierungsbedarf im deutschen Fußball – vor allem beim Entwicklungstempo: „Zur Wahrheit gehört auch, dass unsere Mühlen leider zu langsam mahlen in Deutschland“, kritisierte der 47-Jährige.