
„Das Risiko, dass die Spur der Gewalt nicht endet, ist hoch“, warnt Steinmeier
Die Welt
Vor 30 Jahren tobte in Rostock-Lichtenhagen ein Nazi-Mob, um Asylsucher einzuschüchtern. Bundespräsident Steinmeier besuchte den historischen Ort des Geschehens; er erinnerte daran, dass viele damals „dem Tod nur mit Glück und mit viel Mut entkamen“. Steinmeier warnte auch vor erneutem Hass.
Zum 30. Jahrestag der rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor der Gefahr einer neuen Radikalisierung in Deutschland gewarnt. „Das Risiko, dass die Spur der Gewalt nicht endet, ist hoch“, sagte er am Donnerstag bei einer Gedenkveranstaltung in Rostock laut vorab veröffentlichtem Redetext. „Gerade jetzt, in einer Zeit, die uns herausfordert wie keines der letzten Jahrzehnte, einer Zeit, die uns viel abverlangt, in der Gewohntes in Frage steht und Einschränkungen drohen.“
Eine besonders wichtige Lehre aus Lichtenhagen für die Gegenwart sei: „Wenn eine Gesellschaft unter Veränderungsdruck steht, dann bietet sich der Weg der Radikalisierung an, weil er einfache Lösungen vorgaukelt.“ Die einfachste aller Lösungen sei die Suche nach einem vermeintlich Schuldigen. „Die Konfrontation mit einer ungewissen Zukunft scheint diesen Reflex zu bestärken.“











