„50 Prozent mehr Kunden“ – Nachfrage bei Tafeln übersteigt verfügbare Lebensmittel
Die Welt
Jede dritte Tafel in Deutschland hat einen Aufnahmestopp verhängt. Gleichzeitig werden die Lebensmittelspenden weniger. Die Tafeln stehen vor der „herausforderndsten Situation“ seit fast 30 Jahren, sagt der Verbandschef.
Den Tafeln in Deutschland machen rückläufige Lebensmittelspenden zu schaffen. „Es gibt einen spürbaren Rückgang“, sagte Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbandes der Tafeln, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Handelsunternehmen versuchten, weniger zu verschwenden und ihre Ware kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch zu verkaufen.
Prinzipiell habe er dafür zwar Verständnis, sagte Brühl. Die Tafeln treffe das aber in der herausforderndsten Situation seit ihrer Gründung vor fast 30 Jahren: „Wir verzeichnen seit Jahresbeginn 50 Prozent mehr Kundinnen und Kunden.“ Derzeit würden rund zwei Millionen Menschen regelmäßig mit Lebensmitteln unterstützt. Jede dritte Tafel habe bereits einen Aufnahmestopp verhängen müssen. „Der Andrang wurde mancherorts zu groß. Wir können ja nur das, was wir gerettet oder gespendet bekommen haben, verteilen“, sagte Brühl.