Überlebende Erbebenopfer stehen vor dem Nichts
DW
Nach dem katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet schwindet die Hoffnung, weitere Menschen lebend aus den Trümmern zu bergen. Erste Hilfen der Vereinten Nationen erreichten das syrische Bebengebiet.
Unter den Trümmern der eingestürzten Gebäude sind in beiden Ländern vermutlich noch Tausende Opfer verschüttet. Bisher sind mehr als 17.000 Tote gemeldet worden. Hinzu kommen um die 70.000 Verletzte in der Türkei und in Syrien.
Zwar wurde am Donnerstag noch live im türkischen Fernsehen gezeigt, wie eine 60-Jährige lebend aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen wurde. Deutsche und britische Helfer befreiten in der Nacht zu Donnerstag in der türkischen Stadt Kahramanmaras eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses. Das teilte die Hilfsorganisation àfire mit.
Doch das Zeitfenster, Überlebende zu finden, schließt sich drei Tage nach den verheerenden Beben immer mehr. 72 Stunden gelten als Richtwert, die ein Mensch längstens ohne Wasser auskommen kann. "Die Zahl der Toten und Verletzten dürfte noch sehr stark steigen, sagte der Chef der Rettungsdienste im Nordwesten Syriens, Raed Saleh, der Nachrichtenagentur Reuters.
In beiden Ländern verbrachten viele Menschen bei Minustemperaturen eine weitere Nacht im Freien oder in ihren Autos, weil ihre Häuser zerstört sind oder noch einzustürzen drohten. Die Zerstörungen sind so umfassend, dass kaum jemand dringend benötigte Teile seines Hab und Guts retten konnte.
Die Rettungskräfte wollen trotz schwindender Chancen die Hoffnung auf weitere Überlebende unter meterhohen Trümmerbergen nicht aufgeben. Dem türkischen Sender TRT World zufolge konnten in der Türkei bislang etwa 8000 Überlebende aus den Trümmern geborgen werden. Eine Reporterin des Fernsehkanals berichtete über den verzweifelten Kampf gegen die Zeit: "Die Retter weigern sich aufzugeben."