
Über 500 Tote bei Überschwemmungen im Tschad
n-tv
Afrika ist nur für einen Bruchteil des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verantwortlich, leidet unter den Folgen des Klimawandels aber besonders stark. Im Tschad sind nach sintflutartigen Regenfällen Hunderttausende obdachlos, über 500 Menschen sind ertrunken.
Im Tschad sind durch die seit Juli anhaltenden Überschwemmungen bisher mehr als 500 Menschen gestorben. Rund 1,7 Millionen Menschen sind von den Unwettern betroffen, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in dem zentralafrikanischen Land mit. Demnach wurden bisher mehr als 200.000 Häuser zerstört und über 300.000 Hektar Agrarland überschwemmt. Fast 70.000 Nutztiere ertranken, wie das Ocha weiter berichtete.
Alle Provinzen des Landes seien betroffen, sagte Wasser- und Energieminister Marcelin Kanabe Passale. Entspannung sei nicht in Sicht. Die Flüsse Logone und Schari, die in der Hauptstadt N'Djamena zusammenfließen, könnten womöglich bald über die Ufer treten. Er rechne mit "schlimmen Überschwemmungen in den kommenden Tagen", fügte der Minister hinzu. Er empfahl, Wasser aus privaten Brunnen vor dem Verbrauch mit Chlor zu behandeln. Ein speziell eingerichteter Ausschuss überwache die "Risiken im Zusammenhang mit der Verschmutzung der Trinkwasserversorgung und dem Anstieg der Flusspegel", sagte er.
Im Tschad und weiteren Ländern in Zentral- und Westafrika gibt es nach heftigen Regenfällen seit Wochen Überflutungen. In 14 Ländern sind in diesem Jahr mehr als vier Millionen Menschen betroffen, wie das Welternährungsprogramm mitteilte. Das entspricht einem Anstieg um das Dreifache im Vergleich zu 2023.
