Über 2000 Bootsmigranten auf Lampedusa angekommen
DW
Trotz der großen Gefahr versuchen weiterhin zahlreiche Migranten, von Nordafrika aus das Mittelmeer in Richtung Italien zu überqueren.
Trotz der Bootsunglücke in jüngster Zeit wagen weiterhin sehr viele Migranten die Überfahrt über das Mittelmeer in Richtung Italien. In nur 24 Stunden kamen allein auf der Insel Lampedusa mehr als 2000 Menschen an, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Die Menschen, unter ihnen auch Kinder, erreichten die kleine Insel in mehreren Booten.
Laut dem Hilfsprojekt Alarm Phone waren in den vergangenen Tagen allein aus Tunesien rund 20 Boote gestartet. In den wenigen Stunden von Mitternacht bis Samstagmorgen seien 267 Menschen in sieben Booten angekommen, meldete Ansa.
Das private Seenotrettungsschiff "Louise Michel" sowie Patrouillenboote der italienischen Behörden spürten sechs der sieben Boote auf und kamen ihnen zu Hilfe, um die Menschen an Bord zu holen und auf Lampedusa in Sicherheit zu bringen. Dort waren allein am Freitag insgesamt 1778 Menschen angekommen, wie Ansa weiter berichtet.
Lampedusa liegt zwischen Sizilien und Nordafrika. Von der tunesischen Küstenstadt Sfax ist die Insel knapp 190 Kilometer entfernt. Viele Menschen versuchen immer wieder mit Booten aus Tunesien und Libyen über das zentrale Mittelmeer nach Lampedusa, Malta, Sizilien oder das italienische Festland zu gelangen. Ihre Boote sind zumeist nicht seetauglich.
Vor der Küste Tunesiens wurden am Samstag nach einem erneuten Bootsunglück 34 Menschen vermisst. Das Boot mit Dutzenden Migranten an Bord sei am Freitag gesunken, sagte ein Behördenvertreter in der Stadt Sfax. Vier Menschen seien gerettet worden. Es sei das fünfte Boot innerhalb von zwei Tagen, das vor der Küste in dieser Region gesunken sei.