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Ölpreis steigt rasant an

Ölpreis steigt rasant an

DW
Monday, April 03, 2023 05:18:16 PM UTC

Gerade hatten sich die Preise für Diesel und Benzin an Deutschlands Tankstellen einigermaßen normalisiert, da droht neues Ungemach. Denn das Ölkartell Opec+ hat mal wieder an der Förderquote geschraubt.

Schlechte Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher kurz vor Ostern: Es stehen wahrscheinlich wieder steigende Spritpreise an. Denn Staaten des Ölkartells Opec+ haben angekündigt, ihre Förderung ab Mai deutlich herunter zu fahren. So erklärte das Energieministerium in Saudi-Arabien, die Kürzung erfolge koordiniert mit einigen Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), sowie Nicht-Mitgliedern - daher der Name Opec+. Welche Länder das sind, wurde nicht genannt. Russland etwa gehört nicht zum Kartell, aber zum Kreis der Ländern der Opec+.

So hat sich denn auch der russische Vizeministerpräsident mit den Worten zitieren lassen, sein Land werde eine freiwillige Förderkürzung um 500.000 Barrel bis Jahresende verlängern. Im Februar hatte Moskau seine Förderbegrenzung ab März angekündigt. Damit hat die Regierung im Kreml auf den Preisdeckel für russisches Öl reagiert, den EU, G7 und Australien beschlossen hatten.

Die Förderkürzung durch das Ölkartell spielt Russland grundsätzlich in die Karten. Denn wenn in Folge des verknappten Angebots die Preise steigen, kann Moskau mehr Einnahmen generieren - und damit seine Kriegskasse füllen. "Die große Frage ist: Sind diese Preissteigerungen wirklich nachhaltig?", meint allerdings der Chefvolkswirt der Schweizer Privatbank Julius Bär, David Kohl, gegenüber der DW. Denn seiner Analyse zu Folge renne die Opec eher einer tendenziell sinkenden Ölnachfrage hinterher und passe deswegen ihre Förderung an. Dann wären die Preisanstiege eher kurzfristiger als langfristiger Natur.

Zu Wochenbeginn jedenfalls haben die Preise an den internationalen Ölmärkten einen deutlichen Sprung nach oben gemacht, ein Fass (Barrel) der Nordseesorte Brent sprang zeitweise um über sechs Prozent in die Höhe. Lag der Brent-Preis in der vergangenen Handelswoche konstant unter 80 Dollar, so kostete er am Montagvormittag über 84 Dollar. Einige Analysten gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Wochen weiter steigen könnten.

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