Ökonom: "Es schlägt Viertel vor zwölf für Moskau"
n-tv
Trifft das neue EU-Sanktionspaket Russland, wo es weh tut? Es sei ein "hartes Brot" für ein Land, das "auf dem Stand von vor zehn Jahren ist", sagt IfW-Experte Mahlkow ntv.de. Er erwartet vor dem Ausschluss von Swift noch eine weitere Eskalationsstufe.
Das neue Sanktionspaket der EU wird seine Wirkung gegen Russland nicht verfehlen. Davon sind Ökonomen überzeugt. "Es ist eine weitere Eskalationsstufe", erklärt Hendrik Mahlkow vom IfW Kiel ntv.de. Und: "Das wird Russland treffen." Die EU hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine innerhalb weniger Tage gleich zwei Pakete hintereinander geschnürt. Vergleiche man die beiden, habe "die Uhr Dienstag halb zwölf und am Freitag Viertel vor zwölf geschlagen", sagt der Ökonom.
Verpuffen, wie Beobachter teils fürchten, werden die Maßnahmen nicht, sind sich Ökonomen einig. Es sei aber Geduld gefragt. Es gehe um einen "längerfristigen Horizont", erklärt Mahlkow. Auch der Portfoliomanger der DZ Privatbank Ascan Iredi erwartet, dass die Sanktionen "mittelfristig nicht nur das russische Regime, sondern auch die Wirtschaft in Gänze stark treffen werden", wie er im ntv-Interview sagt. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank pflichtet ebenfalls bei.
Die Auswirkungen der Sanktionen werden auf Dauer "erheblich sein". Investoren in Russland würden abgeschreckt. Die russische Wirtschaft könne das trotz der hohen Devisenreserven nur kurzfristig verkraften, erklärt Schmiedung ntv.de.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.