"Kinderzimmer-Dealer"-Prozess nimmt Fahrt auf
n-tv
Als "Kinderzimmer-Dealer" erlangt Maximilian S. internationale Bekanntheit. Sogar eine Netflix-Serie erzählt seine bizarre Geschichte. Nachdem der heute 27-Jährige seine erste Haftstrafe abgesessen hat, steht er mit vier weiteren Männern erneut vor Gericht. Zwei der Angeklagten packen nun aus.
Im Prozess gegen den als "Kinderzimmer-Dealer" bekannt gewordenen Maximilian S. aus Leipzig sowie vier Mitangeklagte haben zwei der Männer ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft hatte beiden vorgeworfen, dabei geholfen zu haben, einen Online-Shop zu betreiben, über den ab April 2019 unter anderem 16,5 Kilogramm Amphetamin und 2,5 Kilogramm Haschisch verkauft worden sein sollen. Vor dem Leipziger Landgericht räumten beide Männer ein, sie hätten bei der Portionierung und Verpackung der Betäubungsmittel geholfen. Dafür erhielten sie demnach monatlich 1500 Euro bar, zudem sei ihre Miete übernommen worden.
Einer der beiden Männer erklärte, er kenne den Mitangeklagten, dem vorgeworfen wird, für die Logistik des Onlinehandels verantwortlich gewesen zu sein. Sie hätten sich beim Sport kennengelernt, erklärte der Verteidiger des Angeklagten vor Gericht. Über ihn habe sein Mandant auch den als "Kinderzimmer-Dealer" bekannt gewordenen Angeklagten kennengelernt.
In der Erklärung des Angeklagten hieß es, über seinen Namen und seine Adresse seien Bestellungen für den Shop getätigt worden. Er habe dies zwar geduldet, die Bestellungen jedoch nicht selbst ausgelöst. Beiden Geständnissen zufolge wurden den mutmaßlichen Beihelfern Laptops zur Verfügung gestellt, um die Bestellungen abarbeiten zu können. Der andere mutmaßliche Helfer erklärte, er habe die Drogen-Bestellungen nach dem Verpacken mit Briefmarken versehen und in unterschiedliche Briefkästen geworfen. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft sollen über 400 Briefe verschickt worden sein.