Johanniter fordern zentrale Gesundheitsleitstelle
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Heidenau (dpa/sn) - Rettung für den Rettungsdienst: Um den Missbrauch der Notrufnummer 112 zu vermeiden, fordert die Hilfsorganisation Johanniter eine andere Struktur. "Wir brauchen einen zentralen Ansprechpartner - ein Lotsensystem, das Patienten optimal lenkt, eine Gesundheitsleitstelle", erklärte Kevin Grigorian, Leiter des Geschäftsbereiches Rettung & Medizinische Dienste im Bundesverband der Johanniter am Donnerstag bei einem Symposium in Heidenau.
Geschulte Disponenten könnten Grigorian zufolge die Anrufe entgegennehmen, Notrufe filtern und bei Bedarf Rettungswagen losschicken. Dagegen müsste die Leitstelle bei Bagatellen an den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst oder niedergelassene Ärzte verweisen dürfen, ohne später juristische Auseinandersetzungen fürchten zu müssen.
Nach Darstellung der Johanniter wählen immer mehr Menschen in Deutschland die Rufnummer 112 - auch wenn kein Notfall vorliegt. "Die Folgen: massiv steigende Einsatzzahlen, überfüllte Notaufnahmen, Rettungspersonal am Limit, frustrierte Patienten. Reformen sind dringend nötig." Laut Grigorian geht es darum, die Notruf-Alternativen zu stärken. So könnten Rettungsdienste ambulante und stationäre Ressourcen effizienter nutzen. Jede Patientin und jeder Patient erhielte Hilfe - die Notfallrettung müsse aber Notfällen vorbehalten bleiben. Zumal die steigende Nachfrage nach Notfallversorgung auf ein System treffe, dem das Personal ausgehe, hieß es weiter.
Nach Angaben der Organisatoren hatte der Leipziger Notarzt Patrick Swoboda vom Klinikum St. Georg auf einen "notärztlichen Notstand" verwiesen. Notfallsanitäter könnten den Mangel an Notärzten zwar mit ihrer umfassenden Ausbildung auffangen, allerdings fehle es an den entsprechenden Freigaben: "Die Notfallsanitäter können Patienten notfallmedizinisch voll versorgen, dürfen es aber nicht und müssen ins Krankenhaus fahren. Da geht auch Zeit verloren."
Berlin (dpa/bb) - Bis zum Wochenende müssen E-Roller zum Ausleihen in Gelsenkirchen von der Straße verschwinden - in Berlin steht ein solches Vorgehen derzeit nicht zur Debatte. "Ein Verbot von E-Scootern ist für den Berliner Senat derzeit kein Thema", sagte eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
Auerbach i.d.Oberpfalz (dpa/lby) - Nach dem Brand von mehreren Gebäuden im oberpfälzischen Auerbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) geht die Polizei von einer technischen Ursache aus. Dieser Anfangsverdacht habe sich bei der Begehung des Brandorts und aufgrund von Zeugenaussagen bestätigt, teilte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag mit. Eine genaue Schadenshöhe stand zunächst nicht fest. Die Polizei geht aber von mehr als einer Million Euro aus.
Waldbröl (dpa/lnw) - Nach einem Brand in einer Einrichtung für Wohnungslose in Waldbröl (Oberbergischer Kreis) ist am Donnerstag ein 61 Jahre alter Bewohner gestorben. Aus zunächst unklarer Ursache war in seinem Zimmer ein Feuer ausgebrochen. Er wurde noch ins Freie gebracht, wo sich sein Zustand jedoch verschlechterte. Trotz Reanimationsmaßnahmen verstarb er noch vor Ort, wie der Feuerwehr-Einsatzleiter berichtete. Ein weiterer Bewohner erlitt leichte Verletzungen. Das Feuer blieb auf das Zimmer beschränkt. Das Erdgeschoss des Hauses wurde durch Rauchgase so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass es zunächst unbewohnbar war. An dem Einsatz waren unter anderem 45 Feuerwehrleute beteiligt.
Koblenz (dpa/lrs) - Hinterbliebene der tödlichen Ahrtal-Flutkatastrophe erwägen eine Beschwerde gegen die Einstellung der Ermittlungen. Dazu sei man ja "faktisch gezwungen, auch um ein klares Bild von der Aktenlage zu bekommen, sagte der Anwalt Christian Hecken, der Hinterbliebene vertritt, am Donnerstag in Koblenz. "Im Prinzip kann ich ja gar nicht so viel sagen." Ihm sei fast eineinhalb Jahre lange die Ermittlungsakte vorenthalten worden. Über eine Beschwerde würde zunächst die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz entscheiden.