Gezielte Hilfe für Kinder von Straftätern
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Um die Situation von Kindern von Häftlingen zu verbessern, ist in Berlin eine neue Koordinierungsstelle eingerichtet worden. Sie soll vor allem die Zusammenarbeit der Kinder- und Jugendhilfe mit der Justiz fördern. "Die Jugendämter sind schon in Kontakt mit den Familien. Trotzdem erfahren sie oft nichts von der Inhaftierung, weil es sich um ein Tabu-Thema handelt", erklärte die Leiterin der Koordinierungsstelle Anja Seick am Donnerstag. Dort setze die Arbeit des Projekts an, zu dessen Zielen gehöre, die Mitarbeiter von Justiz und Jugendhilfe sowie Lehrpersonal besser zu schulen und zu vernetzen.
Bei der Koordinierungsstelle handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Justiz- und der Jugendverwaltung des Senats. Träger ist der Verein Freie Hilfe Berlin, der seit Mitte der 1990er Jahre straffällig gewordene Menschen unterstützt. Finanziert wird das Projekt mit Hilfe der Auridis-Stiftung, die nach eigenen Angaben Kinder in benachteiligenden Lebenslagen unterstützt.
Von der Inhaftierung eines Elternteils - überwiegend handelt es sich um die Väter - sind nach Schätzungen bundesweit jährlich etwa 100.000 minderjährige Kinder betroffen. In Berlin befinden sich derzeit nach Justizangaben etwa 3500 Menschen in Haft. Um auch während der Zeit im Gefängnis den Kontakt zu den Familien nicht abreißen zu lassen, gibt es spezielle Besuchsmöglichkeiten.
Berlin gehört zu den ersten Bundesländern, die die Situation der Betroffenen durch das Angebot der Koordinierungsstelle weiter verbessern will. Die Stelle ist unter anderem über eine Hotline erreichbar. An diese können sich Familien wenden - aber auch Mitarbeiter der Jugendhilfe oder des Strafvollzuges.
Nortorf/Kiel (dpa/lno) - Der dbb Beamtenbund und Tarifunion Schleswig-Holstein hat den Arbeitnehmerempfang der Landesregierung am Mittwoch boykottiert. Grund sei, dass dem dbb im Gegensatz zum Deutschen Gewerkschaftsbund die Möglichkeit eines inhaltlichen Beitrages verwehrt werde: "Wenn die Arbeit der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei diesem Format eine derart untergeordnete Rolle spielen soll, macht eine Teilnahme für uns als darauf spezialisierter Spitzenverband keinen Sinn", sagte der Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp in Kiel.
Schwerin (dpa/mv) - Bei einer Verkehrskontrolle in Schwerin haben Beamte einen Autofahrer ohne Führerschein erwischt - offenbar hatte er diesen bereits vor Jahren abgeben müssen. Seine Fahrerlaubnis war ihm wegen einer Verkehrsstraftat im Jahr 2011 entzogen worden, wie das Landeswasserschutzpolizeiamt am Mittwoch mitteilte. Eine neue war ihm demnach nicht erteilt worden. Es bestehe der Verdacht, dass der 64-Jährige seit fast 13 Jahren ohne gültige Fahrerlaubnis auf den Straßen unterwegs sei, hieß es.
Baiersdorf (dpa/lby) - Nach einem Brand in einem Wohnhaus im mittelfränkischen Baiersdorf (Landkreis Erlangen Höchstadt) ist ein Mann tot geborgen worden. Nach Polizeiangaben meldeten Anwohner am Mittwochnachmittag per Notruf, dass Rauch aus einer Wohnung im Erdgeschoss des Hauses drang. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden dort den leblosen Mann, ein Notarzt habe nur noch seinen Tod feststellen können. Wie es zu dem Brand gekommen war, war zunächst unklar. Die Kripo habe die Ermittlungen aufgenommen.
Bremen (dpa/lni) - Wegen des Bildungsprogramms Startchancen soll das Land Bremen zehn Jahre lang zehn Millionen Euro im Jahr für Schulen erhalten. Das teilte das Bremer Bildungsressort am Mittwoch mit. Das Programm fördert Schulen mit einem hohen Anteil benachteiligter Schüler. Im Land Bremen sind 43 Schulen Teil des Vorhabens. Laut Ressort soll Bremen mehr Geld als ursprünglich vorgesehen erhalten. "Das ist für Bremen ein wichtiger Erfolg", sagte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). Das Programm wird laut Mitteilung bereits umgesetzt. Bund und Länder hatten sich Anfang Februar nach monatelangen Verhandlungen auf das Programm geeinigt. Bund und Länder tragen die Kosten gemeinsam.