Die Jugend dampft, qualmt und raucht wieder
n-tv
Wo früher heimlich eine Schachtel Zigaretten auf dem Schulhof herumgereicht wurde, beginnt die heutige digitale Generation Z das Rauchen mit einer E-Zigarette. Doch der Schritt zu einer Schachtel üblicher Glimmstängel ist kurz - und zunehmend gängige Praxis.
So fängt es heute an: Mit einem knallbunten Vape kommt der Jugendliche zum ersten Mal mit Nikotin in Berührung. Es schmeckt nach Cola oder Pfirsich-Maracuja. Der weiße Rauch sieht nicht so schlimm aus - und er riecht auch noch gut. Oder zumindest nicht nach Rauch. Die Einweg-Vapes, die wie Textmarker oder USB-Sticks aussehen, sind immer griffbereit und können leicht im Internet bestellt werden. Das Problem: "Sie werden komplett verharmlost", erklärt Karin Vitzthum, Psychologin am Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention im Vivantes Lungenkrebszentrum.
Denn damit ist es oft noch nicht getan. Schon bald wird aus dem Einweg-Vape eine richtige Zigarette. Und dann noch eine. Immer mehr junge Menschen greifen inzwischen zu Tabakprodukten. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der Deutschen Erhebung zum Rauchverhalten (DEBRA-Studie). Demnach hat sich der Anteil der Tabakraucher unter den 14- bis 17-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten fast verdoppelt: von 8,7 auf 15,9 Prozent. Die Zahlen bedeuten hochgerechnet, dass es etwa 200.000 mehr minderjährige Raucherinnen und Raucher gibt als 2021. Seit Beginn der DEBRA-Studie im Jahr 2016 hat es noch nie so eine hohe Tabakraucherquote unter Jugendlichen gegeben wie jetzt.
Noch können Forscher nicht genau sagen, warum junge Menschen wieder öfter zu Zigaretten greifen. Zeitlich gesehen kann man aber davon ausgehen, dass die Pandemie eine große Rolle bei der neuen, doch erschreckenden Statistik spielt. Der Lockdown, die geschlossenen Bars und Freizeiteinrichtungen boten wenig Möglichkeiten, sich auszutoben und neue Erfahrungen zu machen. "Die Jugendlichen wollen aber trotzdem ihre Grenzen austesten", sagt Vitzthum.
Vor einem Jahr erklärt Karl Lauterbach die Pandemie offiziell für beendet. Doch einige Menschen leiden immer noch unter den Folgen einer Corona-Infektion. Die Versorgung der Long-Covid-Patienten habe sich inzwischen deutlich verbessert, sagt der Bundesgesundheitsminister - und verspricht weitere Hilfe.
Normalerweise ziehen weibliche Meeresschildkröten immer wieder zum selben Strand, um dort Nester zu graben und ihre Eier darin abzulegen. Doch in der vergangenen Nistsaison gibt es so viele geschlüpfte Jungtiere an Stränden des westlichen Mittelmeeres, wie nie zuvor. Über die Gründe wird noch spekuliert.