Deichöffnung an Helme vertieft: Erneute Hochwassergefahr
n-tv
Die Menschen am Fluss Helme an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt müssen seit Tagen bangen. Eine tiefere Deichöffnung brachte Entlastung. Aber Dauerregen und weitere Gefahren sind angekündigt - in Nord- und Südthüringen.
Sondershausen/Jena/Suhl (dpa/th) - Nach einer Beruhigung der Lage am Fluss Helme in Nordthüringen droht in den kommenden Tagen im Thüringer Wald und im Südharz erneut Hochwassergefahr. Ergiebiger Dauerregen könnte zwischen Dienstag und Donnerstag in den Kreisen Hildburghausen, Nordhausen, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, dem Ilm-Kreis und der Stadt Suhl fallen, prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag. Der Wasserstand von Bächen und Flüssen könnte schnell steigen. Überflutungen von Straßen und Erdrutsche seien möglich.
Damit richtet sich der Blick erneut auf die Stabilität ohnehin nasser Dämme und Deiche an den Flussläufen. Dabei hatte sich erst am Neujahrstag durch die Vertiefung eines Deichdurchbruchs die Hochwasserlage am Fluss Helme im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt zumindest etwas entschärft. Trotzdem musste die Bahnstrecke zwischen Sangerhausen in Sachsen-Anhalt und Artern in Thüringen zeitweise gesperrt worden. Grund dafür war der Einsatz eines Baggers am Bahndamm bei Oberröblingen, um dort den Deich zu sichern, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz mit. Die Bahn richtete auf der Strecke Schienenersatzverkehr ein.
Der Pegelstand der Helme sei von Sonntag zu Montag um 16 Zentimeter gesunken, sagte ein Sprecher des Landratsamtes in Sondershausen. Er lag am Montag bei 2,92 Metern, aber immer noch vergleichsweise hoch. Vertieft worden sei ein in den vergangenen Tagen mehrfach auf insgesamt 45 Metern Breite vergrößerter Deichdurchbruch bei der Ortschaft Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis.