Enzyme wandeln Blutgruppen A und B in 0 um
n-tv
Medizinischer Durchbruch? Forschenden ist es gelungen, mithilfe eines Enzym-Cocktails die Blutgruppen A und B in 0 umzuwandeln. Mit solchem Universalblut könnte die Versorgung mit dringend benötigtem Spenderblut deutlich verbessert werden. Experten sind allerdings noch skeptisch.
Ob nach einem schweren Unfall, während der Geburt oder bei Operationen: Bluttransfusionen können Leben retten - vorausgesetzt, die Blutgruppe des Spenders passt. Eine neue Entdeckung von Forschenden aus Dänemark und Schweden könnte dabei helfen. Mit einem Mix aus Enzymen haben sie Proben der Blutgruppen A und B in die universelle Blutgruppe 0 umgewandelt. Durch diese Methode sei es möglich, die Verfügbarkeit von Spenderblut zu erhöhen und die Blutlogistik für seltene Blutgruppen zu vereinfachen, argumentieren die Forschenden, die ihre Ergebnisse im Fachjournal "Nature Microbiology" veröffentlicht haben.
Wie praktisch alle Zellen im menschlichen Körper haben auch rote Blutkörperchen Antigene auf ihrer Oberfläche. Das sind molekulare Strukturen, an die sich Antikörper im Rahmen einer erworbenen Immunantwort binden können. Diese variieren jedoch von Mensch zu Mensch. Die Antigene der Blutgruppen A und B besitzen ein Zuckermolekül am Ende der Oberflächenmoleküle. Vermischen sich verschiedene Blutgruppen, verklumpt das Blut, was für Menschen bei einer Blutspende tödlich sein kann. Antigene der Blutgruppe 0 haben jedoch kein solches Zuckermolekül. Dadurch nehmen Blutkörperchen anderer Blutgruppen sie nicht als "fremd" wahr und greifen sie nicht an.
Aufgrund dieser Eigenschaft werden die Blutvorräte der Blutgruppe 0 häufig gebraucht, insbesondere in medizinischen Notfällen, in denen die Ärzte schnell handeln müssen, ohne die Blutgruppe des Patienten zu kennen. Die Idee, Spenderblut in die universelle Blutgruppe 0 umzuwandeln, ist dabei nicht neu. Die Technik wurde bereits 1982 entwickelt, als Wissenschaftler ein aus Kaffeebohnen gewonnenes Enzym entdeckten, das den Zellen der Blutgruppe B ihren Oberflächenzucker entziehen konnte. Die Enzymreaktion war jedoch sehr ineffizient, sodass ein praktischer Einsatz nicht möglich war.
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