"Eine Arbeiterin" drückt dort, wo es wehtut
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Der Soziologe Didier Eribon ist ein herausragender Autor. In seinem autobiografischen Roman "Rückkehr nach Reims" gibt er tiefe Einblicke in das Leben der französischen Klassengesellschaft. Sein neues Werk widmet sich nun seiner Mutter. Ein trauriges wie auch aufrüttelndes Buch.
Sieben Wochen lebt seine Mutter im Pflegeheim, dann ist sie tot. Nur zwei Tage nahm sich Sohn Didier Eribon für einen Besuch. Für den Soziologen eine beschämende Bilanz. Das wirft für ihn Fragen auf. Fragen zur Familie, zum Leben seiner Mutter, einer Frau, deren Leben geprägt war von Armut, von zermürbenden Jobs, von der erdrückenden Eifersucht ihres Mannes; Fragen zu sich selbst, seiner Rolle als Sohn; Fragen zum Alter, dem Lebensabend in Altenpflegeheimen; und auch Fragen zum Tod. In "Eine Arbeiterin: Leben, Alter und Sterben" geht Eribon auf Antwortensuche - und liefert ein Werk von enormer emotionaler Wucht.
Das Buch setzt am Ende ein. Eribons Mutter ist 85 Jahre alt, gebrechlich, verwitwet, zunehmend verwirrt, kurz: kaum noch alltagsfähig. Kippt sie um, rückt die Feuerwehr an, wenn sie denn jemand ruft. Sie kann nicht mehr ohne Vollzeitbetreuung leben, weshalb ihre Söhne einen Platz in einem Pflegeheim suchen. Ein langatmiger Prozess. Tag für Tag hoffen sie, dass etwas frei wird. Das ist lapidar ausgedrückt, letztlich geht ein freigewordener Platz mit einem Todesfall einher. Einer von vielen introspektiven Schlüssen, die Eribon zieht.
Wutmacher-Konzentrat
Die "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Trilogien spielten an den Kinokassen rund sechs Milliarden Dollar ein. Auf einen ähnlichen Erfolg hofft Regisseur Peter Jackson auch bei seinem neuesten Projekt "Die Jagd nach Gollum". Darin wird die Hintergrundgeschichte des degenerierten Hobbits Sméagol erforscht.