Deutsche Exporte steigen stärker als erwartet
n-tv
Im März können die deutschen Exporte dank zwei wichtigen Abnehmerländern mit 0,9 Prozent deutlicher zulegen als von Experten prophezeit. Dennoch trübt sich die Stimmung in der Exportindustrie ein, trotz guter Aussichten in der Weltwirtschaft.
Die deutschen Exporte sind im März wegen der guten Nachfrage aus den USA und China überraschend stark gestiegen. Sie erhöhten sich um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 134,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Wachstum von 0,4 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Ausfuhren noch um 1,6 Prozent gefallen. Die Importe legten im März um 0,3 Prozent auf 111,9 Milliarden Euro und damit bereits den dritten Monat in Folge zu. Hier waren Beobachter von einem Minus von 1,0 Prozent ausgegangen.
Das Exportgeschäft mit den EU-Mitgliedstaaten wuchs diesmal um 0,5 Prozent auf 73,3 Milliarden Euro. Wichtigstes Abnehmerland von Waren "Made in Germany" blieben die USA. Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft wuchsen um 3,6 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Die Exporte nach China nahmen sogar um 3,7 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zu, die nach Großbritannien sanken hingegen um 3,8 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im April nach zuvor zwei Anstiegen in Folge allerdings wieder eingetrübt. Das Barometer für die Exporterwartungen sank auf minus 2,0 Punkte, von minus 1,2 Punkten im März, wie das Münchner IFO-Institut bei seiner monatlichen Unternehmensumfrage herausfand.
Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.