Daimler Trucks spürt "depressive Stimmung" in Deutschland
n-tv
Der Weltmarktführer für Schwerlaster meldet robustes Wachstum in Nordamerika. Doch auf dem Heimatmarkt läuft es für Daimler Trucks alles andere als rund. Konzernchef Daum beklagt fehlenden Optimismus hierzulande. Springe bis Ende Juni der Funke nicht über, müsse die Produktion wohl gekürzt werden.
Der Lkw-Bauer Daimler Truck hat mit einer schwachen Nachfrage in Europa und Asien zu kämpfen. Die europäische Marke Mercedes-Benz leide vor allem unter der Zurückhaltung der Kunden in Deutschland, erklärte Konzernchef Martin Daum. "Das Problem ist eine wirklich depressive Stimmung in Deutschland in diesen Tagen." Die Wirtschaft brauche einen Schuss Optimismus. Da der Marktanteil von Daimler Truck im Heimatmarkt doppelt so hoch sei wie im Rest Europas, wirke sich das auf das konjunkturabhängige Geschäft des Nutzfahrzeugherstellers aus. Generell spricht Daum aber von einer Normalisierung der Märkte nach einer starken Entwicklung seit dem Ende der Corona-Pandemie.
Der Auftragseingang weltweit lag im ersten Quartal 14 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Während auf Daimlers Hauptmarkt Nordamerika die Bestellungen um fast ein Drittel zulegten, schrumpften die Aufträge in Europa um beinahe ein Fünftel. In Asien hätten sich die Neubestellungen halbiert, dort ist vor allem Indonesien schwach.
Daimler Truck bekräftigte zwar den Jahresausblick, kündigte für Europa aber ein Ergebnis am unteren Ende der Renditespanne von 8,5 bis 10,5 Prozent an. Die vorsichtigeren Einschätzungen zu Europa belasteten die Aktie, erklärte Branchenanalyst Fabio Hölscher von Warburg Research. Mit einem Minus von rund sechs Prozent waren die Daimler-Truck-Titel die größten Verlierer im Dax.
Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.