Arbeitsmarktdaten stützen die Wall Street
n-tv
Die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA steigt, das sorgt für Bewegung an den Aktienmärkten. Denn dort nährt die Entwicklung die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung durch die Notenbank Fed.
Die Hoffnung auf fallende Zinsen nach weiteren Daten zum US-Arbeitsmarkt haben die US-Börsen ins Plus gehievt. Ein Ausverkauf bei bestimmten Einzelwerten nach enttäuschenden Finanzberichten grenzte allerdings die Gewinne ein. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent höher bei 39.387 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent zu auf 5214 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq um 0,3 Prozent auf 16.346 Zähler.
Die Anzahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche auf 231.000 von zuvor 208.000. Analysten waren davon ausgegangen, dass die Zahl beim Vierwochen-Schnitt von 215.000 liegt. "Jedes Mal, wenn die Beschäftigungszahlen schwächer als erwartet ausfallen, stützt das ironischerweise die Märkte, weil die Daten eher für eine Zinssenkung als für eine Zinserhöhung sprechen", sagte Peter Andersen, Gründer des Vermögensverwalters Andersen Capital Management. Die US-Notenbank Fed versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.
Unter Druck bei den Einzelwerten gerieten unter anderem die Aktien von Airbnb, die 6,9 Prozent verloren. Das Wachstum in Nordamerika habe sich "etwas verlangsamt", teilte das Unternehmen mit.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.